Quartette

Belenus Quartett

Seraina Pfenninger und Anne Battegay, Violinen
Esther Fritzsche, Viola; Jonas Vischi, Violoncello

Werner Bärtschi, Klavier

Programm

Anton Weber (1883 – 1945) – Langsamer Satz für Streichquartett M 78 (1905)

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) – Streichquartett F-dur op. 135  (1826)
Allegretto
Vivace
Lento assai, antate e tranquillo
Der schwer gefasste Entschluss: Grave, ma non troppo tratto – Allegro

***

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) – Klavierquartett Es-dur KV 493 (1786)
Allegro
Larghetto
Allegretto

Zu den Werken: Quartette zweimal 4 und einmal 3+1

Anton Webern komponierte den langsamen Satz für Streichquartett 1905 ganz in der Tradition der Spätromantik. Er suchte höchsten Ausdruck in der Musik; die Melodie sollte reden wie ein gesprochener Satz. Verständlich, denn er war frisch verliebt in seine Cousine Wilhelmine Mörtl und notierte nach ausgedehnten Wanderungen mit ihr in sein Tagebuch: “Zwei Seelen haben sich vermählt“.

Den späten Quartetten von Ludwig van Beethoven wird Länge und mangelnde Zugänglichkeit nachgesagt – nicht so beim letzten Quartett op. 135. Alle Sätze zeigen in der Form eine einfache Klarheit und prägnante Kürze. Rätsel gibt das Finale auf. In alle Stimmen schrieb Beethoven eigenhändig den Titel „Der schwer gefasste Entschluss“. Ob das humoristisch oder ernst gemeint war? Für beides existieren Anekdoten. Gut hörbar ist die Frage des Cellos zu Beginn des Grave „Muss es sein?“ und die zweifache Antwort der beiden Violinen im Allegro „Es muss sein! Es muss sein!“

Beethoven`s letztes Quartett strahlt eine innere Heiterkeit aus, die in Kontrast zu seinen damaligen Lebens- und Gesundheitsumständen zu stehen scheint.

Der Musikverleger Franz Anton Hoffmeister bestellte bei Mozart drei Klavierquartette, die er in seinen regelmässig erscheinenden Heften für Wiener Musikliebhaber herausgeben wollte. Nach dem damaligen Zeitverständnis gehörten Klavierquartette zur begleiteten Klaviermusik mit untergeordneter Rolle der Streicher. Mozart suchte neu einen echten Dialog und eine Gleichberechtigung des Streichtrios mit dem Klavier. Nach der Lieferung des ersten, trat Hoffmeister von seinem Vertrag zurück, bezahlte zwar alle drei, bat Mozart aber, die beiden weiteren nicht mehr zu liefern. Zum Glück hatte Mozart das zweite in Es-Dur KV 493 schon fertig geschrieben, unmittelbar nach der Oper „Le nozze di Figaro“. In dieser Oper hat Mozart mit Raffinesse und Meisterschaft die Kunst des Dialogs erfolgreich angewandt.
Ursula Koelner

 

 

 

 

Freitag 08.11.2019Aula Wetzikon19:30 Uhr
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