Tamar Beraia, Alina Bercu, Herbert Schuch, Cristian Budu und Werner Bärtschi
spielen vom 28.01. – 01.02.2020 alle Klaviersonaten in chronologischer Reihenfolge
Donnerstag, 30. Januar 2020, 19.30 Uhr
Werner Bärtschi, Alina Bercu, Cristian Budu, Herbert Schuch
In den nächsten Werken wandelt sich Beethovens Stil unmerklich; ausgedehnte Klangflächen werden wichtig, eine neuartige Benützung des Klaviers bricht sich Bahn. Die B-dur Sonate op. 22 mit ihrem italienisch anmutenden Adagio, die As-dur Sonate mit dem Trauermarsch und die D-dur Sonate, deren entspannte Atmosphäre ihr zu dem Namen „Pastorale“ verholfen hat, umrahmen die zwei Sonaten „quasi una fantasia“ op. 27, wagen sich in die Nähe der freien Improvisation und kulminieren ausdrucksstark, aber auch virtuos, in der „Mondscheinsonate“.
Werner Bärtschi
Chronologisch! Wir spielen in diesen 5 Tagen die Beethovensonaten in der Reihenfolge, wie er sie veröffentlicht hat.
Werner Bärtschi – Klaviersonate Nr. 11 B-dur op. 22 (1800)
Allegro con brio
Adagio con molta espressione
Minuetto
Rondo: Allegretto
Alina Bercu – Klaviersonate Nr. 12 As-dur op. 26 (1801)
Andante con variazioni
Scherzo/Trio: Allegro molto
Marcia funebre sulla morte d’un eroe
Werner Bärtschi – Klaviersonate Nr. 13 Es-dur op. 27/1 (1801)
Andante-Allegro
Allegro molto e vivace
Adagio con espressione
Allegro vivace
Cristian Budu – Klaviersonate Nr. 14 cis-moll op. 27/2 „Mondscheinsonate“ (1801)
Adago sostenuto
Allegretto
Presto agitato
Herbert Schuch – Klaviersonate Nr. 15 D-dur op. 28 „Pastorale“ (1801)
Allegro
Andante
Scherzo/Trio: Allegro vivace
Rondo: Allegro ma non troppo
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[accordion-item title=“Tamar Beraia“]
Die georgisch-schweizerische Pianistin Tamar Beraia präsentiert sich mit einem Klavierspiel voll Kraft
und Reife, Musikalität und Virtuosität.
Beim 17. Internationalen Santander Klavierwettbewerb ‘Paloma O’Shea’ 2012 eroberte sie als
Gewinnerin des Dritten Preises ex aequo und des Sony-Publikumspreises ihre Zuhörer. Zuvor hatte
sie 2010 den Internationalen Klavierwettbewerb ‘Neue Sterne’ in Wernigerode (Deutschland) und 2005 den Internationalen Klavierwettbewerb in Tbilisi (Georgien) gewonnen.
2014 debütierte Tamar Beraia mit ihrer CD ‘Portrait’ (eaSonus). Auf diesem Erfolg baute sie mit ihrer
2018 erschienen CD mit Werken von Beethoven und Liszt (Avi-music) auf. Die Kulturabteilung von
Bayer unterstützte Tamar Beraia von 2015 bis 2018 im Rahmen des stART-Programms.
Ihre intensive Konzerttätigkeit führte sie bisher zu Solo- und Orchesterauftritten nach Dänemark,
Deutschland (Konzerthaus Berlin), Frankreich, Georgien, Grossbritannien (London Wigmore Hall),
Irland, Luxemburg (Philharmonie Luxemburg) die Niederlande, Polen, die Schweiz, Spanien, die
Ukraine und in die USA.
Tamar Beraia wurde 1987 in Tbilisi (Georgien) geboren. Mit fünf Jahren erhielt sie von ihrer Mutter
erste Klavierstunden, um dann an der Musikschule für begabte Kinder ‘Z.Paliaschwili’ bei Dodo
Tsintsadze und am Staatlichen Konservatorium bei Nana Khubutia zu studieren. Ihre Ausbildung
rundete sie mit einem Master in Solo Performance an der Musikhochschule in Luzern bei Ivan
Klánský ab. Bereits als Kind gewann sie erste Preise bei den Internationalen Klavierwettbewerben
„Balys Dvarionas“ (Litauen, 1997) und „Heinrich Neuhaus“ (Russland, 2000). Sie erhielt Stipendien
von der Mikael-Tariverdiev-Stiftung und der Pianistin Elisabeth Leonskaja. Mit ihrer Schwester spielt
sie seit ihrer Jugend vierhändig sowie Repertoire für zwei Klaviere.
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[accordion-item title=“Alina Bercu“]
Alina Bercu wurde 1990 in Campina (Rumänien) geboren. Mit 8 Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht bei Prof. Magdalena Toma. Im Jahr 1999 wurde sie in die Klavierklasse von Prof. Stela Dragulin an der Musikhochschule Brasov aufgenommen.
Sie studierte bei Prof. Grigory Gruzman (Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar) und bei Prof. Wolfgang Manz (Hochschule für Musik Nürnberg). 2012 begann sie außerdem ein Kammermusik-Studium bei Prof. Michael Sanderling und bei Prof. Angelika Merkle an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main.
Bei berühmten Musikern wie Lory Wallfisch, Rudolf Buchbinder, Leslie Howard, Robert Levin, Andras Schiff, Ana Chumachenco, Wen-Sinn Yang, Werner Bärtschi, Menahem Pressler und Karl-Heinz Kämmerling besuchte Alina Meisterkurse und Workshops.
Alina Bercu gastierte auf den wichtigsten Musikbühnen Europas, Amerikas und Asiens: Carnegie Hall – New York, Théâtre de Vevey, Tonhalle – Zürich, Prinzregententheater – München, Tonhalle – Düsseldorf, Musikhalle – Hamburg, Die Glocke – Bremen, Teo Otto Theater – Remscheid, Auditorium – Rom, Palace Hall – Bukarest und Rumänisches Atheneum.Sie arbeitete mit namhaften Sinfonieorchestern zusammen, darunter die Wiener Philharmoniker, das Orchestre de chambre Lausanne, die Bremer Philharmoniker, das „Musikkollegium Winterthur“, das “Mozart Orchester” – Hamburg, das Limburg Symfonie Orkest, das “Gulf Coast Symphony” – Mississippi/USA, die Bergischen Symphoniker – Remscheid/ Solingen und das Orchester Gesellschaft – Zürich.Sie spielte dabei unter der Leitung bedeutender Dirigenten:Clemens Schuldt, Misha Katz, Adrian Prabava, John Wesley Strickler, Paolo Arrivabeni, Theo Wolters, Jan Stulen, Robert Stehli, Romely Pfund, Sergiu Comissiona, Cristian Mandeal, Ilarion Ionescu Galati, Horia Andreescu.
Studio- und Live-Aufnahmen von Alina Bercu wurden auf insgesamt 3 CDs in die Goldene Phonothek des Rumänischen Rundfunks aufgenommen. Alinas Debüt-CD mit Kammermusikwerken von Schubert und Brahms, eingespielt mit dem Geiger Ilian Garnetz, dem Preisträger des Königin-Elisabeth-Wettbewerbs in Brüssel, wurde mit dem „Cle d’or“ (Frankreich) und dem „Golden Label“ (Benelux) ausgezeichnet (Koproduktion „Fuga Libera“ – BNP Paribas Fortis).
Alina Bercu ist in verschiedenen Livesendungen im Radio und Fernsehen aufgetreten, darunter NBC (USA), Radio Suisse Romande – Espace 2 und Télévision Suisse.
PREISE UND AUSZEICHNUNGEN
Erster Preis der Jury und Publikumspreis beim Internationalen Wettbewerb „Steinway & Sons“ in Hamburg. (November 2002)
„Aufsteigen Rumäniens durch Kultur“, Preis verliehen vom Rumänischen Außenministerium. (Januar 2004)
Preis „Künstlerische Leistungen“ verliehen vom Rumänischen Rundfunk (Februar 2004)
Erster Preis und Goldmedaille in beiden Sektionen „Solo“ bzw. „Konzert“ bei der „World Piano Competition“ in Cincinatti/Ohio, USA (Juli 2004)
Auszeichnung „In memoriam Iosif Sava“ verliehen vom Rumänischen Rundfunk (März 2006)
Dritter Preis bei dem Internationalen Klavierwettbewerb „A.M.A. Calabria“/ Italien (Mai 2007)
Finalistin des internationalen Wettbewerbs „Clara Haskil“ in Vevey/ Schweiz (September 2007)
Dritter Preis bei dem dem Kammermusikwettbeweb „Premio Trio di Trieste“ als „Duo Enescu“, zusammen mit dem Geiger Dragos Manza/ Italien (Mai 2011)
Zweiter Preis bei dem Internationalen Klavierwettbewerb „ZF Musikpreis“ 2014/ Deutschland (März 2014)
Zweiter Preis bei dem „Europäischen Klavierwettbewerb Bremen“ 2016/ Deutschland
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[accordion-item title=“Herbert Schuch“]
Der Pianist Herbert Schuch hat sich mit seinen dramaturgisch durchdachten Konzertprogrammen und CD-Aufnahmen als einer der interessantesten Musiker seiner Generation einen Namen gemacht. 2013 erhielt er den ECHO Klassik für seine Aufnahme des Klavierkonzerts von Viktor Ullmann sowie Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Olari Elts. In 2014 erschien die aufsehenerregende Solo-CD „invocation“ mit Werken von Bach, Liszt, Messiaen, Murail und Ravel, die sich mit Glockenklängen auseinandersetzt. Mit diesem Programm war er in Klavierabenden u.a. bei den Salzburger Festspielen, dem Musikfest Stuttgart, der Frauenkirche Dresden und in der Philharmonie Berlin zu erleben. Anfang 2017 erschien eine Klavierduo-CD mit Gülru Ensari mit Werken von Brahms, Hindemith, Stravinsky und Özkan Manav.
Herbert Schuch arbeitete unter anderem mit Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra, dem NHK Symphony Orchestra, der Camerata Salzburg, dem Residentie Orkest Den Haag, den Bamberger Symphonikern, der Dresdner Philharmonie und den Rundfunkorchestern des hr, MDR, WDR, NDR Hannover und Danish Radio. Er ist regelmäßig Gast bei Festspielen wie dem Heidelberger Frühling, dem Kissinger Sommer, dem Rheingau Musik Festival, dem Klavier-Festival Ruhr und den Salzburger Festspielen. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet ihn mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Andrey Boreyko, Douglas Boyd, Lawrence Foster, Eivind Gullberg Jensen, Jakub Hrusa, Jun Märkl, Yannick Nézet-Séguin, Jonathan Nott, Markus Poschner, Michael Sanderling und Alexander Vedernikov.
In jüngster Zeit spielte Herbert Schuch mit dem Orchester des Mariinsky Theaters unter Valery Gergiev im Münchner Gasteig, mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin in der Berliner Philharmonie, mit der Camerata Salzburg, mit dem Orchestra della Svizzera Italiana sowie mit dem Bundesjugendorchester auf Europa-Tournee und gab seine Debüts mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra, im Washingtoner Kennedy Center, bei den Salzburger Osterfestspielen und beim Festival Radio France Occitanie Montpellier. Außerdem konzertierte er mit den Münchner Philharmonikern, mit der Dresdner Philharmonie, den Festival Strings Luzern und mit dem Orchestra della RAI Torino. In 17/18 stehen u.a. Wiedereinladungen beim WDR Sinfonieorchester, dem Konzerthausorchester Berlin und sein Debut in der Elbphilharmonie auf dem Programm.
Herbert Schuch spielte als Kind 10 Jahre lang auch Geige und ist seitdem begeisterter Kammermusiker: im Sommer 2017 unternahm er gemeinsam mit Julia Fischer und Daniel Müller-Schott eine Triotournee.
Er wurde 1979 in Temeschburg (Rumänien) geboren. Nach erstem Klavierunterricht in seiner Heimatstadt übersiedelte die Familie 1988 nach Deutschland, wo er seither lebt. Seine musikalischen Studien setzte er bei Kurt Hantsch und dann bei Prof. Karl-Heinz Kämmerling am Salzburger Mozarteum fort. In jüngster Zeit erfährt Herbert Schuch in besonderer Weise Prägung in der Begegnung und Arbeit mit Alfred Brendel. Internationales Aufsehen erregte er, als er innerhalb eines Jahres drei bedeutende Wettbewerbe in Folge gewann, den Casagrande-Wettbewerb, den London International Piano Competition und den Internationalen Beethovenwettbewerb Wien.
Herbert Schuch engagiert sich neben seiner Konzerttätigkeit in der von Lars Vogt gegründeten Organisation „Rhapsody in School“, welche sich für die Vermittlung von Klassik in Schulen einsetzt.
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[accordion-item title=“Cristian Budu“]
Der brasilianische Pianist rumänischer Herkunft Cristian Budu gilt als einer der aussergewöhnlichsten Künstler seiner Generation in Brasilien. Schon in ganz jungen Jahren ist er bekannt für sein sensibles und farbenreiches Spiel. Mit 10 Jahren schon gewinnt er den Wettbewerb „Magda Tagliaferro“ in Sao Paulo. Nach mehreren zusätzlichen nationalen Auszeichnungen gilt er mit dem Gewinn der Nelson Freire Competition 2010 und des Clara Haskil Wettbewerbs 2013 als einer der internationalen Shootingstars des Klaviers.
In Brasilien nimmt er seinen ersten Klavierunterricht mit Elsa Klebanovsky, Schülerin von Wilhelm Kempff. Nach seiner Ausbildung an der Universität von Sao Paolo mit Eduardo Monteiro folgte ein Masterstudium am New England Conservatory bei Wha Kyung Byun in Boston, wo er ein Stipendium (Nanna Rose) für ein Programm „Graduate Diploma“ bekommt.
In 2002 trifft Cristian Budu den brasilianischen Folklore-Künstler Antonio Nobrega, der ihn in die reiche nationale traditionelle Folklore einführt und mit dem er während 4 Jahren in Sao Paulo studiert. Da entdeckt er die unterschiedlichen Stile und brasilianischen Tanzrythmen, die in der Folge seine künstlerische Persönlichkeit prägen werden.
Cristian Budu gibt regelmässig Konzerte in Brasilien und den USA sowie in Rumänien und Israel. In Deutschland war er Gast bei dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und bei den Fränkischen Musiktagen Alzenau.
Zukünftige Engagements führen ihn u.a. zum Luzerner Sinfonieorchester, Zermatt Festival und Sibiu Festival sowie nach Basel (Klavierabend), Zug (Duo Abend mit der Geigerin Esther Hoppe) und Salzburg (Trio Abend).
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[accordion-item title=“Werner Bärtschi“]
Werner Bärtschi hört nicht auf, immer wieder nach Eigenart und Ästhetik jedes einzelnen Werks zu fragen. Gerade deshalb werden seine Interpretationen als besonders spontan, kommunikativ und spannungsvoll erlebt.
Der 1950 in Zürich geborene Musiker spielt Werke von der Spätrenaissance bis in die Gegenwart. Er hat bedeutende Uraufführungen (unter anderem von Cage, Klaus Huber, Killmayer, Riley, Schnebel und Vogel) gespielt. Schwerpunkte seines Repertoires liegen bei Bach, Mozart, Beethoven, Chopin und Liszt, doch engagiert er sich auch für Aussenseiter wie Carl Philipp Emanuel Bach, Carl Nielsen, Erik Satie, Charles Ives und Giacinto Scelsi.
Konzerte auf allen Kontinenten, an Festivals wie Gstaad, Lucerne, Zürich, La Roque d‘Anthéron und Salzburg, Rundfunkaufnahmen, Fernseh- und Kinofilmauftritte sowie zahlreiche CDs (mit einem „Grand Prix du disque“ der Académie de disque française) zeugen von seiner erfolgreichen pianistischen Aktivität. 1980 gründete er in Zürich die Konzertreihe «Rezital» und er ist künstlerischer Leiter des Musikkollegiums Zürcher Oberland. Er hat immer wieder ausgewählte Studenten unterrichtet und ist Initiant und Leiter der Schaffhauser Meisterkurse.
Bärtschi schrieb mehr als vierzig Kompositionen verschiedenster Gattungen. Nach frühen Einflüssen von Cage und Schnebel, später von Scelsi und Wilhelm Killmayer befreite er sich in sehr persönlichen kompositorischen Experimenten aus den Traditionen der Avantgarde und liess zunehmend auch seine Erfahrungen als Interpret alter und neuer Musik einfliessen. Seine unmittelbar fassliche Musik klingt ganz eigenständig und erinnert kaum an die gewohnte Sprache zeitgenössischer Musik.
Werner Bärtschi schöpft seine kreativen Interpretationen nicht zuletzt auch aus seinem kompositorischen Verständnis für Musik. Wer so wie er den Meistern der Vergangenheit als Kollege über die Schulter blicken kann, sieht tiefer in die reiche Vielschichtigkeit ihrer Werke hinein. Und Bärtschis Talent zur Kommunikation befähigt ihn, diese Einsichten überzeugend umzusetzen. Die Musik vergangener Epochen erklingt unter seinen Händen wie neu. Da sind Kopf, Herz und Hand auf künstlerischer Hochebene aufs Glücklichste beisammen‘, urteilt die Presse.
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