„… das ist meine Schöpfung!“
Ludwig van Beethoven, 2. April 1800
Heinrich Mätzener, Klarinette
Anne Gerstenberg, Fagott
Irene Lopez Del Pozo, Horn
Edouard Mätzener, Violine
Izabel Markova, Bratsche
Hitomi Niikura, Violoncello
Ruslan Lutsyk, Kontrabass
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) – Septett Es-dur op. 20 (1800)
Adagio – Allegro con brio
Adagio cantabile
Tempo di Menuetto
Andante con Variazioni
Scherzo: Allegro molto e vivace
Andante con moto alla Marcia – Presto
Conradin Kreutzer (1780 – 1849) – Septett Es-dur op. 62 (1824)
Adagio – Allegro
Adatio
Menuetto: Moderato – Trio
Andante
Scherzo: Prestissimo – Trio
Finale. Allegro vivace
Beethoven erntete 1800 im Hofburgtheater mit seinem „Sr. Majestät der Kaiserin allerunterthänigst zugeeignetes Septett auf 4 Saiten- und 3 Blas-Instrumenten“ grossen Beifall. An seiner ersten „Akademie“ die über drei Stunden dauerte, soll er das Werk in Anklang an die von Joseph Haydn erklingenden Arien mit den Worten «Das ist meine Schöpfung!» angekündigt haben.
Die gemischte Besetzung ersetzt den Klang eines kleinen Orchesters und der feierliche und zugleich heitere Charakter der Komposition in sechs Sätzen wurde zum Vorbild späterer Meisterwerke, sowie Schuberts Oktett oder Conradin Kreutzers Septett op. 62.
Ludwig van Beethoven kam 22-jährig aus Bonn nach Wien und nahm bei Haydn, Albrechtsberger und Salieri Kompositionsunterricht. Durch seine Erfolge als Klaviervirtuose und Auftritten in Adelskreisen gelangte er schnell zu hohem Ansehen. Zwei Jahre nach einer finanziell und künstlerisch sehr erfolgreichen Konzerttournée nach Prag, Dresden und Berlin organisierte Beethoven 1800 sein erstes eigenes Konzert im Burgtheater in Wien. Neben einer Sinfonie von Mozart wurden Arien aus der „Schöpfung“ von Haydn, Beethovens erste Sinfonie, sein erstes Klavierkonzert und das Septett aufgeführt. Dieses Kammermusikstück sollte lange eines seiner beliebtesten Stücke bleiben. Beethoven schaffte damit den endgültigen Durchbruch zum Ruhm in Wien. Durch die Widmung an die Kaiserin Maria Theresia erlangte er quasi ein Eintrittsbillet zum Hof.
Das Septett wurde bis 1830 häufig aufgeführt und existierte in etlichen Bearbeitungen. Conradin Kreutzer, auch er wie Beethoven ein Schüler von Albrechtsberger in Wien, schrieb 1822 als Hofkapellmeister in Donaueschingen ein Septett nach Beethovens Vorbild, ebenfalls in Es-Dur und mit sechs Sätzen. Im Charakter führt dieses Werk jedoch über Beethoven hinaus mit frühromantischen Gesten und grösseren Kontrasten in Licht und Schatten.
Zwei heitere und unterhaltsame Meisterwerke, gespielt von Musiker*innen der Philharmonia Zürich – geniessen Sie diese Serenade am frühen Sonntagabend in Dürnten!
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[accordion-item title=“Heinrich Mätzener, Klarinette“]
Während seinen Studien in Zürich (Klarinette und Orgel), Basel, Paris und Chicago zählten Hans-Rudolf Stalder, Guy Deplus und Robert Marcellus zu seinen wichtigsten Lehrern. Die Erfolge bei nationalen und internationalen Wettbewerben leiteten über zu einer künstlerisch vielseitigen Musikerlaufbahn mit internationaler Konzerttätigkeit. In den „Domaines“ von Orchester, Oper und Kammermusikensembles sowie im Spannungsfeld zwischen historischer Aufführungspraxis, klassischer Moderne und zeitgenössischer Musik findet Heinrich Mätzener die grössten Herausforderungen sowie Anregung und Motivation zu lebendiger Interpretation. Seine Professur an der Hochschule Luzern ergänzt Heinrich Mätzener mit einer Forschungstätigkeit mit historischen, musikphysiologischen und methodisch-didaktischen Fragestellungen.
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[accordion-item title=“Anne Gerstenberger, Fagott“]
Anne Gerstenberger ist seit dem Jahr 2000 Solofagottistin der Philharmonia Zürich, dem Orchester der Oper Zürich. Ihr musikalischer Weg begann als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes in der Fagottklasse von Prof.Klaus Thunemann an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin.
Weitere musikalische Erfahrungen sammelte sie als Mitglied des Jeunesses Musicales World Orchestra, des European Union Youth Orchestra und als Akademistin des Gewandhausorchesters Leipzig. Sie ist Mitglied im Orchester „La Scintilla“ und musizierte unter anderem mit Nikolaus Harnoncourt, William Christie und Giovanni Antonini.
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[accordion-item title=“Irene Lopez Del Pozo, Horn“]
Irene Lopez Del Pozo, geboren in Alcalá de Henares (Madrid, Spanien), absolvierte ihr Studium zunächst bei Ramón Cueves an der Musikhochschule Madrid, später bei Prof. Radovan Vlatkovic an der “Escuela Superior de Música Reina Sofía”. Seit 2011 bis 2016 studierte sie ihren Master in der Klasse von Prof. Marie Luise Neunecker an der Hochschule für Musik ‘Hanns Eisler’ (Berlin).
Irene war Akademistin des ´Orquesta Sinfónica de Madrid´ und Mitglied im nationalen Jugendorchester Spaniens und dem Pacific Music Festival Orchestra. Auch bei den Gustav Mahler Jugend Orchester hat sie mitgewirkt. Von 2011 bis 2013 spielte sie als Akademistin in der Staatsoper Berlin und von 2014 bis 2016 war sie Mitglied beim Staatstheater Cottbus (Deutschland).
Sie spielte bereits in vielen Orchestern, wie dem Konzerthaus Orchester Berlin, NDR Sinfonieorchester Hamburg, Orquesta Nacional de España, Staatskapelle Dresden, Mozarteum Salzburg, Tonhalle Orchester Zürich, mit.
Sie ist seit September 2018 im Philharmonia Zürich Orchester.
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[accordion-item title=“Edouard Mätzener, Violine“]
„With his bright musical intelligence Edouard has developed a great technique and musical maturity, proving to be an attractive performer received with great enthusiasm from national and international audiences…“
Maestro Howard Griffiths
Der schweizerisch-französische Geiger gab sein Solodebut mit 12 Jahren im Casino Basel mit dem Zürcher Kammerorchester unter Howard Griffiths. Weitere Auftritte fanden u.a. mit dem Kammerorchester Basel (Ariel Zuckermann), der Camerata Zürich (Florian Ludwig) und dem Sinfonieorchester Basel (Lorenzo Viotti) statt. Seine Konzerte brachten ihn in erstklassige Konzertsäle in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Holland, Israel, Brasilien, Japan, Südkorea und den USA.
Der Solist des Migros Kulturprozent ist Träger verschiedener Auszeichnungen und Preise, er erhielt den 1. Preis beim Wettbewerb des Badischen Kulturfonds 2012, sowie den Sonderpreis für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Werks, den 2. Preis beim Internationalen Henri Marteau Wettbewerb 2011, das Stipendium des Migros Kulturprozent in 2011 & 2012 sowie mehrmals den 1. Preis des Schweizerischen Jugendmusik-Wettbewerbs und die Aufnahme in die Burkhalter Stiftung.
Zahlreiche Meisterkurse und Festivals führten nebst solistischen und kammermusikalischen Auftritten zu inspirierenden Begegnungen u.a. mit Ana Chumachenco, Vadim Gluzman, Werner Bärtschi, Boris Kuschnir, Michail Kopelman, Jörg-Wolfgang Jahn, Ida Haendel, Ivry Gitlis und Mitgliedern des Tokyo String Quartet.
Im Mittelpunkt seiner kammermusikalischen Tätigkeit steht das Merel Quartett. Nebst seiner Passion für Kammermusik ist er Gründungsmitglied der Klezmer-Band Cheibe Balagan.
1989 in Zürich geboren wurde Edouard Mätzener im Alter von 10 Jahren von Maestro Tibor Varga an die Ecole Superieure de Musique de Sion eingeladen. Seit 2004 studierte er mit Prof. Josef Rissin und schloss 2012 den Bachelor in Pädagogik und Performance mit Auszeichung an der Hochschule für Musik Karlsruhe ab. Im Anschluss hat Edouard Mätzener den Master of Music der Yale University bei Prof. Hyo Kang abgeschlossen, sowie den Master of Specialized Performance an der Musikhochschule Basel bei Prof. Barbara Doll.
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[accordion-item title=“Izabel Markova, Bratsche“]
wurde 1997 in Sofia, Bulgarien geboren. Sie beginnt ihr Musikstudium mit Klavier und Gesang im Alter von drei Jahren. Mit elf Jahren besucht sie die National School of Music in Sofia, Bulgarien, und studiert Bratsche in der Klasse von Prof. Stefan Jilkov. Während ihres Studiums erhält sie erste Preise von internationalen Wettbewerben wie: „Balkan Festival für Jugendliche“, Internationaler Streichwettbewerb-Nis, Internationaler Wettbewerb für deutsche und österreichische Musik-Burgas, Internationaler Wettbewerb „Dobrin Petkov“ – Plovdiv, Erster Preis und EMCY-Preis des internationalen Wettbewerbs „Young Virtuosos“ – Sofia (2015). Sie konzertierte als Solistin mit professionellen Orchestern wie Classic FM, Simfonieta Sofia und The Bulgarian National Radio Philharmonics.
2015 wird Izabel an der Haute Ecole de Musique de Lausanne in der Bratschenklasse von Prof. Dr. Alexander Zemtsov. Nach ihrem Bachelor-Abschluss besteht sieerfolgreich das Vorspiel für das Master Soloist-Programm an der HEMU.
Als Studentin setzt sie ihre Entwicklung als Solistin sowie als Ensemble- und Orchesterspielerin fort. 2017 wird sie vom Anton Rubinstein Bratschenwettbewerb in Düsseldorf mit dem Sonderpreis der Stiftung „Blatow“ ausgezeichnet.
Mit 19 Jahren macht sie einen bedeutenden Schritt in Richtung ihrer beruflichen Laufbahn als Zuzügerin im angesehenen Zürcher Opernhaus. Mit nur 21 Jahren gewinnt sie die Festanstellung und wird eines der jüngsten Mitglieder des Orchesters. Sie spielt ausserdem als in Orchestern wie dem Orchester de Chambre de Lausanne, dem Gstaad Festival Orchestra, dem Camerata Venia Orchestra, den United Strings of Europe, der Camerata Nordica und anderen eingeladen.
Ihre kammermusikalische Erfahrung umfasst Konzerte und Festivals mit weltbekannten Musikern: Misha Maisky (Musica Mundi Festival, Belgien), Pavel Vernikov, Svetlana Makarova, Henri Demarquette, Alexander Zemtsov (HEMU-Konzerte), Boris Garlitsky (Villa Musica Festival).
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[accordion-item title=“Hitomi Niikura, Violoncello“]
Hitomi Niikura ist eine gefragte Solistin und begeisterte Kammermusikerin, die regelmässig auf internationalen Bühnen in Japan und der Schweiz tätig ist. Mit EMI Japan und Sony Music Direct sind von ihr mehrere Aufnahmen erschienen, zuletzt das Cellokonzert von Elgar. Kürzliche Auftritte mit dem Tokyo Symphony, Tokyo City Philharmonic oder dem Bangkok Royal Symphony Orchester sprechen für eine erfolgreiche und kontinuierliche solistische Aktivität. Zu Hitomis Zuhörern gehört auch das kaiserliche Paar von Japan, für welches sie im kaiserlichen Palast aufgetreten ist.
Ein Highlight dieses Jahres ist Uraufführung des vom Pianisten und Komponisten Fazil Say geschriebenen Werks „November Nocturnes“ für Cello und Orchester. Das von Hitomi in Auftrag gegebene Stück wird erstmals im März 2020 in Tokyo und Osaka zu hören sein.
Mit der Klezmer-Band «Cheibe Balagan» tritt Hitomi in der ganzen Schweiz auf und organisiert regelmässige Tourneen nach Japan. 2018 war sie mit dem Ensemble im Schweizer Kinohit Wolkenbruch zu hören und plant auch für 2020 diverse Auftritte und Festivals.
Schon seit ihrer Kindheit ist Hitomi viel gereist, geboren in Tokyo lebte sie in San Francisco, bekam ihren ersten Cellounterricht in Düsseldorf, absolvierte ihr Studium in Basel und lebt heute zwischen Zürich und Tokyo.
Hitomi spielt ein Cello von Giovanni Battista Grancino (Baujahr 1694), eine Leihgabe der Munetsugu-Collection. Im März 2021 wurde sie mit dem Preis “Hideo Saito Memorial Fund Award“ ausgezeichnet.
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[accordion-item title=“Ruslan Lutsyk, Kontrabass“]
Ruslan Lutsyk wurde im historischen Lviv geboren, einem der wichtigsten kulturellen Zentren der Ukraine.
Seine Hingabe zur Musik begann schon in jungen Jahren. Als kleines Kind sang er in einem Chor, war Mitglied der Capella Dudaryk und nahm Cello- und Klavierunterricht.
Kurz darauf begann seine lebenslange Liebesbeziehung mit dem Kontrabass.
Ruslans Musikstudium begann am Spezialisierten Musikinternat S. Kruchelnytzka in Lviv. Er besuchte die Mykolay Lysenko Lviv State Academy of Music und schloss 1998 mit Auszeichnung ab.
Sein Aufbaustudium schloss er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in München bei dem bekannten Professor Klaus Trumpf mit Auszeichnung ab.
Nach seinem Abschluss unterrichtete Ruslan als Assistent von Professor Trumpf Diplomstudenten. Als aktiver Lehrer, Interpret und Wettbewerber begann er 2002 mit der Philharmonia Zürich (dem Orchester der Oper Zürich) zu arbeiten und wurde 2004 als stellvertretender Solokontrabassist engagiert.
2008 wurde Ruslan als Professor für Kontrabass an die Hochschule der Künste Bern berufen.
Als Solist konzertierte Herr Lutsyk mit Orchestern in Deutschland, der Ukraine und der Schweiz.
Er ist dankbar, die Bühne mit vielen Koryphäen der Musikwelt geteilt zu haben, wie Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta, Bernard Haitink, Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, John Eliot Gardiner, Nello Santi, Daniele Gatti, Franz Welser-Möst, Cecilia Bartoli, Leo Nucci und anderen.
Ruslan gibt regelmäßig Meisterkurse in der Schweiz, Polen, der Slowakei und den USA.
2013 gründete er den „Golden Bass International Double-Bass Competition“, den ersten internationalen ukrainischen Kontrabass-Wettbewerb, der jemals veranstaltet wurde. Dieser international viel beachtete Wettbewerb wird in Lviv unter der Schirmherrschaft des berühmten Dirigenten Maestro Valery Gergiev ausgetragen.
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