Klavierissimo extra: Das Hexenlied

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Programm

Max von Schillings (1868 – 1933) – Das Hexenlied op. 15 (1904)
Text von Ernst von Wildenbruch

„Das Hexenlied“ von Ernst von Wildenbruch. Es wurde vom berühmten Wagner-Dirigent und Komponist Max von Schillings als Melodram vertont und instrumentiert.

Das romantische Werk, die Ballade Wildenbruchs, schildert die tragische Geschichte des im Hersfelder Kloster lebenden Mönches Medardus. Als für ihn das letzte Stündlein gekommen ist, beichtet er.

Mit Schaudern hören der Prior und die Mitbrüder sündige Klänge aus seiner Zelle ertönen. Dann offenbart Medardus ihnen seine Verfehlungen: Als junger Priester sollte er einer als Hexe Verurteilten die Beichte abnehmen. Vom Leid und einem Liebeslied der jungen Frau war er so betört, dass er fast der Versuchung erlegen wäre. Doch er musste mit ansehen, wie sie singend auf dem Scheiterhaufen starb. Ihr süsses Bild verfolgte ihn durch „fünfzig Jahr voll Busse und Pein“. Im Tod erwarte er nun die ewige Vereinigung mit ihr. Verzückt stirbt Medardus. Ratlosigkeit bleibt.

Der damals berühmte Rezitator Ernst von Possart animierte Max von Schillings die Wildenbruch-Ballade zu vertonen. Zahlreiche Aufführungen des Hexenliedes führten ihn bis nach Russland.

Eine persönliche Empfehlung von uns an Sie; das sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen!

Werner Bärtschi

Der 1950 in Zürich geborene Musiker spielt Werke von der Spätrenaissance bis in die Gegenwart. Er hat bedeutende Uraufführungen (unter anderem von Cage, Klaus Huber, Killmayer, Riley, Schnebel und Vogel) gespielt. Schwerpunkte seines Repertoires liegen bei Bach, Mozart, Beethoven, Chopin und Liszt, doch engagiert er sich auch für Aussenseiter wie Carl Philipp Emanuel Bach, Carl Nielsen, Erik Satie, Charles Ives und Giacinto Scelsi. Konzerte auf allen Kontinenten, an Festivals wie Gstaad, Lucerne, Zürich, La Roque d‘Anthéron und Salzburg, Rundfunkaufnahmen, Fernseh- und Kinofilmauftritte sowie zahlreiche CDs (mit einem „Grand Prix du disque“ der Académie de disque française) zeugen von seiner erfolgreichen pianistischen Aktivität.

1980 gründete er in Zürich die Konzertreihe «Rezital» und er ist künstlerischer Leiter von Top Klassik Zürcher Oberland (früher Musikkollegium Zürcher Oberland). Er hat immer wieder ausgewählte Studenten unterrichtet und ist Initiant und Leiter der Schaffhauser Meisterkurse.

Bärtschi schrieb mehr als vierzig Kompositionen verschiedenster Gattungen. Nach frühen Einflüssen von Cage und Schnebel, später von Scelsi und Wilhelm Killmayer befreite er sich in sehr persönlichen kompositorischen Experimenten aus den Traditionen der Avantgarde und liess zunehmend auch seine Erfahrungen als Interpret alter und neuer Musik einfliessen. Seine unmittelbar fassliche Musik klingt ganz eigenständig und erinnert kaum an die gewohnte Sprache zeitgenössischer Musik. Werner Bärtschi schöpft seine kreativen Interpretationen nicht zuletzt auch aus seinem kompositorischen Verständnis für Musik. Wer so wie er den Meistern der Vergangenheit als Kollege über die Schulter blicken kann, sieht tiefer in die reiche Vielschichtigkeit ihrer Werke hinein. Und Bärtschis Talent zur Kommunikation befähigt ihn, diese Einsichten überzeugend umzusetzen. Die Musik vergangener Epochen erklingt unter seinen Händen wie neu. Da sind Kopf, Herz und Hand auf künstlerischer Hochebene aufs Glücklichste beisammen‘, urteilt die Presse.

 

 

Donnerstag 02.02.2017in den Kalender eintragenAula Wetzikonca. 21:45 Uhr
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